Sprachentwicklungsstörung (SES),
Sprachentwicklungsverzögerung (SEV)

Die Störung der Sprachentwicklung beruht auf Veränderungen im Spracherwerb und/oder entsteht infolge einer verlangsamt einsetzenden kindlichen Sprache. Die Sprachentwicklungsstörung ist durch einen verspäteten Sprach- und Sprechbeginn, einen ungenügenden Wortschatz, Störungen im grammatikalischen Bereich (Dysgrammatismus) sowie Störungen in der Artikulation (Dyslalie) gekennzeichnet. Die verzögerte Entwicklung kann in allen Bereichen gleich oder unterschiedlich sein.

Der nicht altersentsprechende Wortschatz zeigt sich in einem reduzierten Umfang an Wörtern im kindlichen „Lexikon“. Der Zugriff auf das Wort ist erschwert oder die Bedeutung des Wortes ist noch nicht ausdifferenziert. Das Kind wendet verschiedene Strategien an, um dieses Defizit auszugleichen. Es werden Umschreibungen oder Wörter aus demselben Umfeld benutzt.

Beispiel

  • Das Kind umschreibt das fehlende Wort „Zitrone“ mit „die schmeckt ganz sauer“ oder bezeichnet das gesuchte Wort „Birne“ mit dem Wort „Apfel“ aus dem gleichen Bedeutungsfeld.

Die Störung der Artikulation wird als Dyslalie bezeichnet. Einzelne Laute oder Lautverbindungen fehlen, werden falsch gebildet oder ersetzt. Je mehr Laute betroffen sind, desto unverständlicher wird die Aussprache des Kindes.

Beispiele

  • „Ich dehe heute in den Tinderdarten“ anstatt „Ich gehe heute in den Kindergarten“
  • „Ich pinde meine Suhe nicht“ anstatt „Ich finde meine Schuhe nicht“

Der Dysgrammatismus beruht auf der Unfähigkeit, Sätze nach den Regeln der Grammatik und Syntax richtig zu bilden.

Beispiele

  • „Ich Tim heißen“
  • „Mama machen einen Kuchen“
  • „Ich habe bei die Oma Nudeln geesst“
  • „An den Baums hängen viele Apfels“